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Worüber du als werdende Grossmutter unbedingt nachdenken solltest!

In diesem Beitrag gebe ich dir wichtige Fragen an die Hand, die dir helfen, deine Rolle als Grossmutter zu definieren. Am besten schon bevor du Enkelkinder bekommst. Denn wie du deinen zweiten Lebensabschnitt gestaltest, hat viel damit zu tun, wie du diese Rolle ausfüllen willst.

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Internationaler Oma- und Opa-Tag

Heute ist der internationale Oma- und Opa-Tag. Ein Tag, um danke zu sagen. Denn Omas und Opas sind so wichtige Bezugspersonen für ihre Enkel:innen. 

An meine so sehr geliebte Grossmutter denke ich heute noch fast täglich. Obwohl sie schon vor über 20 Jahren verstorben ist. Sie hat mir so viel für mein Leben mitgegeben.

Ich möchte heute den Tag zum Anlass nehmen, dir einige Gedanken zum Grosselternsein mitzugeben. Ich beschränke mich hier allerdings auf Grossmütter. Weil ich da mitreden kann. Als Frau und Grossmutter und als Coach für Frauen in der Lebensmitte. 

Vielleicht denkst du: «Ich bin gerade in den Wechseljahren und habe wirklich andere Probleme. Weshalb soll ich mir über etwas Gedanken machen, bevor es da ist. Oder bevor ich weiss, ob ich überhaupt Grossmutter werde. Denn natürlich liegt das nicht in deiner Hand.

Doch glaube mir, das ist eines der Dinge, bei denen es sich lohnt, sich schon vorher einfach mal theoretisch darüber Gedanken zu machen. Denn wie du deine zweite Lebenshälfte gestaltest, hat viel damit zu tun, wie du deine Rolle definierst.

 Wenn du bereits Grossmutter bist, lohnt es sich trotzdem, sich mit den Fragen in meinem Blogbeitrag zu beschäftigen. Denn Fragen helfen immer, sich bewusst zu werden.

Wie möchte ich meine Rolle als Grossmutter ausfüllen? 

Eines möchte ich vorwegnehmen: Es wird emotional. Sehr emotional. Es hat mit verliebt sein zu tun. Kein neutraler Zustand für eine Lebensplanung. Schwierig, mit diesen Gefühlen eine für sich ‘richtige’ Entscheidungen zu treffen. Vor der Geburt eines Enkels oder einer Enkelin ist es viel einfacher. 😉 Auch weil da noch keinerlei Erwartungen sind.

Ich rede aus Erfahrung. Denn seit bald 3,5 Jahren bin ich eine total verliebte Grossmutter von zwei bezaubernden Enkelkindern. Eine neue Rolle, die mir so viel Freude macht und mein Herz noch einmal mit dieser ganz besonderen bedingungslosen Liebe, wie ich sie zu meinen Kindern habe, förmlich überflutet. Ein grosses Geschenk und eine Bereicherung, wie ich es mir nie hätte vorstellen können.

Neben dieser neuen Rolle bin mit ganzem Herzen Mentorin für Frauen in den so chancenreichen WECHSELjahren. In der Zeit, wo es um Selbstheilung, Veränderung und Neuanfang geht. Um Wünsche und Träume

WECHSELjahre bereiten dich auf deine zweite Lebenshälfte vor

Es gibt zwei ganz zentrale Fragen in dieser Zeit: "Wie möchtest du leben und wer möchtest du sein in deiner zweiten Lebenshälfte?»

Deshalb lohnt es sich auch sehr, sich darüber klar zu werden, wie du die Rolle als Grossmutter ausfüllen willst. Denn wie du deine zweite Lebenshälfte gestaltest, hat viel damit zu tun, wie du deine Rolle definierst.

Gar nicht so einfach, wenn da andere Erwartungen sind. In meiner Arbeit und in meinem Umfeld sehe ich, dass der Anspruch an Grossmütter manchmal gross sein kann. 

«Eine gute Grossmutter ist……» erinnert mich sehr an dieses «eine gute Mutter ist…….,» das mir früher viele Schuldgefühle gemacht hat.

Ein Beispiel dazu? Vor einiger Zeit gelesen:

…..»Dabei stellt sich die Frage, wer künftig die klassische Freiwilligenarbeit der Grosseltern macht. Wer hütet die Enkelkinder, wenn Grossmami keine Zeit hat, weil sie eine Ausbildung macht oder sich gerade auf Kulturreise in Indien befindet?»…..

Man könnte ergänzen: Oder gar arbeiten! Typischerweise steht am Anfang des Satzes bei der Freiwilligenarbeit noch 'Grosseltern' und danach nur noch ‘Grossmami’.
Es sind solche Sätze, die zu denken geben. Die aus einer anderen Zeit zu kommen scheinen. Die Grossmütter, die ihre Enkelkinder nicht regelmässig hüten wollen, Egoismus unterstellen und damit Schuldgefühle machen können. 

Natürlich gibt es auch Anspruchshaltungen mancher Grossmütter an die Eltern ihrer Enkel.

Es ist nicht falsch, regelmässig Enkel:innen zu hüten

Und ich möchte dir keineswegs die Freude nehmen, wenn du von Herzen gerne deine Enkel oft und regelmässig hütest oder einmal hüten möchtest. Doch ich wünsche mir für dich, dass du dich ohne Druck bewusst dafür entscheidest. Weil es DEIN Herzenswunsch ist.

Dazu helfen die folgenden Fragen. Auch wenn du (noch) keine regelmässig hütende Grossmutter bist, kannst du diese Fragen gut beantworten.

  • Wenn alles möglich wäre: Was sind deine Träume für deine zweite Lebenshälfte. Beruflich und privat? Was für Träume und Pläne hast du zusammen mit deinem Partner?Kannst du sie leben, wenn du oft und regelmässig deine Enkel:innen hütest? Oder verschiebst du sie auf später?
  • Wenn du wüsstest, das du nur noch 5 Jahre zu leben hättest. Wie würdest du sie verbringen wollen? Was würdest du unbedingt noch tun wollen? Das Bewusstwerden unserer Endlichkeit hilft, Fragen zu beantworten. Sehr empfehlenswert ist hier auch das Buch von Bronnie Ware '5 Dinge, die Sterbende am meisten bereuen.'

  • Fühlst du dich verantwortlich für das Hüten deiner Enkel? Wegen teurer Krippenplätze, aus finanziellen Gründen, Karriere- oder Weiterbildungsplänen der Eltern, etc.?
  • Möchtest du vielleicht unbewusst wichtige Schritte in dieser zweiten Lebenshälfte auslassen, weil das Leben mit den Enkelkindern wieder freudiger wird?
    Z.B. den, dich und das Leben neu zu entdecken und dafür über deine Komfortzone zu springen? Loszulassen und einen neuen Sinn im Leben zu finden, nach dem Flügge werden deiner Kinder? Längst fällige Veränderungen anzupacken und Verletzungen aus der Vergangenheit zu heilen? Dich mit Leere und Einsamkeit auseinanderzusetzen?
    Dich mit deinem Partner auf einen neuen Lebensabschnitt einzulassen? Wichtige und nicht immer einfache Gespräche zu führen. Auch über unterschiedliche Pläne, Wünsche und Bedürfnisse. Oder vermeidest du damit einen Schlussstrich, auch wenn du dieser Beziehung keine Chance mehr gibtst? Du nicht mehr Zeit mit deinem Partner verbringen willst?
    Das Leben ist Veränderung. Alles, was du verschieben willst, wird dich einholen. Das Leben lässt sich nicht aussitzen.
    Lese dazu auch meine Blogbeiträge 'raus aus der Komfortzone' und 'Wechseljahre - Veränderung und Neuanfang'

  • Hütest du deine Enkelkinder regelmässig, weil du nicht nein sagen kann? Um des lieben Friedens und der Harmonie willen? Weil du Schuldgefühle hast oder dir gemacht werden, wenn du Ansprüche nicht erfüllst? Weil du denkst, du bist egoistisch, wenn du es nicht tust? Weil du ja Zeit hast, da du 'nur' Teilzeit arbeitest?

  • Ist es in Ordnung für dich, wieder regelmässig verplant und angebunden zu sein? Wie ist das für deinen Partner:in?

  • Kannst du akzeptieren, dass die Eltern deiner Enkel:innen andere Vorstellungen von Erziehung und ihren eigenen Weg gehen? Auch wenn du jede Woche damit konfrontiert bist?

  • Denkst du, dass du genug Nerven, Gelassenheit und Kraft hast, deine Enkel:innen regelmässig zu hüten?

  • Was sind deine Erwartungen an die Eltern deiner Enkel:innen, wenn du regelmässig hütest?

  • Kannst du auf eine gute Art mit den Eltern kommunizieren. Offen ansprechen was dich beschäftigt, was dich verletzt und was du vielleicht ändern möchtest. Und sie auch bei dir? Bist du in Frieden mit deinen Kindern und Schwiegerkindern und sie mit dir?

  • Kannst du auch nein sagen, wenn du merkst, dass es für dich nicht mehr stimmt? Du noch etwas anderes erleben möchtest. Oder die Kräfte es nicht mehr zulassen, bevor du richtig krank bist? Wenn es dir zu viel wird, wenn nach dem ersten Enkelkind noch weitere dazu kommen? Ich kenne eine Grossmutter, die hat 8 Enkelkinder von 3 ihrer 4 Kinder. Das 1. kam vor 12 Jahren. Sie sagt, sie wolle jedes Kind gleich behandeln und könne nicht einfach nein sagen. 

Du darfst dir Frage stellen: «Wie will ich es denn haben?»

Denn als Grosseltern muss man nichts. Den Generationenvertrag gibt es nicht mehr. Auch Grosseltern sollten keine Ansprüche an ihre Kinder haben. Beide Seiten dürfen das Leben führen, das für sie richtig ist. Sich frei entscheiden können.

Die Frage ist nur: Wie möchtest du deine Rolle als Grossmutter ausfüllen? Was ist dir wichtig mit deinen Enkel:innen? Welche Werte sind dir wichtig? Wie viel Zeit kannst und möchtest du mit deinen Enkel:innen verbringen, damit es für dich und das Leben, das du führen willst stimmt? Das zu deinen Bedürfnissen passt.

Bedenke, dass du vielleicht nicht mehr die Kraft hast für einen Neuanfang, wenn deine Enkel:innen einmal keine Betreuung mehr brauchen. Wenn sie ihr eigenes Leben leben dürfen. Dass dieser Abschiedsschmerz noch einmal so schwer sein kann, wie beim Flügge werden deiner eigenen Kinder.

Bedenke auch, dass du keinerlei Rechte hast als Grossmutter. Egal, wie oft du sie hütest. Deine Kinder können mit den Grosskindern weit wegziehen. Oder auseinandergehen und sich zerstreiten. Streit mit dir haben.

Wie ich meine neue Rolle ausfülle, habe ich entschieden

Ich liebe es Grossmutter zu sein und möglichst viel Zeit mit meinen Enkelkindern zu verbringen. Es macht mir Freude, den Eltern Zeit für sich zu ermöglichen. Einzuspringen, wenn es für mich geht. Ohne Erwartungen an mich oder meine Kinder. Ohne Absprachen über Erziehungsvorstellungen. Ohne wöchentlichen Tage. Und ich bin den Eltern so dankbar, dass ich genau die Grossmutter sein darf, die ich möchte und in meiner Rolle wachsen darf. Ohne negativen Gefühle. Ich wünsche mir, für meine Enkel:innen die Grossmutter zu sein, die meine für mich war.

Denn neben dem Grossmutter sein möchte ich noch viele andere Facetten leben und neues entdecken. Meinen Träumen und Wünschen nachgehen. Dinge tun, die früher mit kleineren Kindern und mit meinem damaligen Job nicht möglich waren. Die Freiheiten, Möglichkeiten und die Unabhängigkeit geniessen, die das Leben mir nun bietet. Meine spät gefundene Berufung leben. Mir noch einmal etwas ganz Neues aufbauen. Zeit zu haben für alles, was mir wichtig ist.

Ich liebe meine Familie. Sie ist mir wichtig. Doch ich darf mir zugestehen, dass ich die Zeit, die mir noch bleibt für mich nutzen darf. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen und ich darf jetzt ganz ich sein. Ihn so ausfüllen, wie ich es mir wünsche. Das stimmt auch für meine Familie. Denn sie wissen, ich führe mein Leben so wie ich es mir wünsche. und sie ihres. Das macht frei, sie und mich.

So ist es für mich. Doch wie ist es für dich? 

Es ist deine ganz eigene Sicht und Entscheidung. Nichts ist richtig oder falsch. Wenn es für dich von Herzen stimmt. Die WECHSELjahre sind dazu da, sich darüber Gedanken zu machen, wie wir unseren nächsten Lebensabschnitt verbringen wollen. Mit oder auch ohne Enkelkinder. Denn das liegt nicht in unserer Hand. Unsere Kinder haben verschiedene Lebenspläne. So wie wir. Und das ist wunderbar so.

Lass mich dich dabei unterstützen, mit all meinem Wissen und meiner Erfahrung. 

Viele Grüsse und bis demnächst

Deine Verena
Mentorin für deinen SpurWECHSEL in eine grossartige zweite Lebenshälfte

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